Rassistische Äußerung des Staatsminister des Innern, Herr Joachim Hermann

Arbeitskreis Panafrikanismus e.V.

 

Offener Brief 

München, 01.9.2015

 

An:
Bayerischen Ministerpräsident 
Herr Horst Seehofer
Bayerischen Staatskanzlei
Franz-Josef-Strauß-Ring 1, 
80539 München

 

Rassistische Äußerung des Staatsminister des Innern, Herr Joachim Hermann.
Kann das bayerische Innenministerium von einem Rassisten geführt werden?

 

Der Arbeitskreis Panafrikanismus München e.V. hat mit großer Bestürzung und Sorge die rassistischen Äußerungen des bayerischen Innenministers bei der Sendung “Hart Aber Fair” zur Kenntnis genommen, und fordert die Bayerischen Staatsregierung nachdrücklich auf, keinen Rassisten in ihrem Kabinett zu dulden.

Bei der Talkshow Sendung “Hart Aber Fair” sagte der Innenminister Bayerns ganz bewusst und wortwörtlich folgendes: "Roberto Blanco war immer ein wunderbarer ‚Neger’, der den meisten Deutschen wunderbar gefallen hat ... auch beim FC Bayern spielten eine ganze Menge mit schwarzer Hautfarbe mit ..."

Diese Äußerung ist nicht nur eine rassistische Beleidigung gegenüber Roberto Blanco, wobei dessen subjektive Bewertung der Hermann’schen Äußerung hier keine Rolle spielt, da der fortführenden Satz “auch beim FC Bayern spielten eine ganze Menge mit..." es deutlich macht, dass das Kollektiv Schwarzer Menschen adressiert wurde.

Gerade zu einem Zeitpunkt, an dem rassistische Hetze und geistige wie materielle Brandstiftung einen neuen Höhepunkt erlangt haben, und der Staat und sein Sicherheitapparat überfordert sind, ist eine derartige rassistische Äußerung von einem Innenminister nicht zu dulden.

Für uns, die afrikanische Community in Bayern, Schwarze Menschen und solche, sich aktiv gegen Rassismus, Diskriminierung, Rechtsextreminismus und Ausländerfeindlichenkeit zur Wehr setzen, kann die Äußerung von Hermann nicht ohne Konzequenzen bleiben, denn der bayerische Innenminister hat sich klar geoutet.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, wir gehen davon aus, dass es Ihnen bewusst ist, dass die Hälfe der NSU-Terrormorde hier in Bayern ausgeübt wurden und dass Sie ebenfalls zur Kenntnis genommen haben, dass Bayern laut einer Studie der Uni Leipzig von den 16 deutschen Bundesländern auf Platz Zwei des Ausländerfeindlichkeit-Rankings rangiert. Wir gehen aber auch davon aus, dass Sie ebenso wie wir bedauern, dass das bürgerschaftliche Engagement von zahlreichen Bürger* in Bayern von den steigenden rassistischen Übergriffe an geflüchteten Menschen in Bayern bis zu mehreren Brandstiftungen, überschattet wird.
Diesbezüglich appellieren wir Sie, keine Rassismus zu tolerieren und vor allem nicht aus der Ebenen der Repräsentanz.

Eine Stellungnahme wird erbeten.

 

Mit freundlichen Grüßen
Hamado Dipama
Vortandsvorsitzender


Arbeitskreis Panafrikanismus München e.V.
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