Abschlusserklärung des 4. Panafrikanismus Kongresses in München vom 18. 19. Oktober 2013

Verfasser/innen der Resolutionsentwürfe:

  • Afro Tak TV Cyber Nomads, Black Knowledge Media, Culture and Education
  • Arbeitskreis Panafrikanismus München e. V.
  • Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland
  • Pan African Women’s Empowerment & Liberation Organization PAWLO Germany e.V.

Der Kongress fand am 19.10.2013 im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung “Biko: The Quest for a True Humanity” am 18.10.2013 statt. Der Kongress war dem Anti-Apartheid Kämpfer und Gründer der „Black Consciousness“-Bewegung in Südafrika, Steve Bantu Biko, sowie der Panafrikanistin und politisch engagierten Sängerin Miriam Makeba, gewidmet. Zudem wurden im Rahmen des Kongress den Opfern des Völkermords in Namibia (u.a. Herero, Nama, San, Damara) gedacht. Während des Kongresses wurde eine Bestandsaufnahme in Hinblick der positiven Veränderungen sowie der noch zu überwindenden negativen Auswirkungen aus der Zeit der Apartheid in Südafrika beleuchtet. Eine umfassende Diskussion wurde hier v.a. durch die unterschiedlichen engagierten Referenten (Sohn Bikos, südafrikanischer Botschafter, Anti-apartheid-Kämpfer Goldberg und viele mehr) möglich. Zudem wurde im Rahmen von Vorträgen und Podiumsdiskussionen mit namibischen Parlamentsmitgliedern und einem Mitglied des Deutschen Bundestags der Frage nach der Verantwortung Deutschlands für den Völkermord in Namibia nachgegangen.

Als eines der Ergebnisse des Kongresses wurde eine abschließende Deklaration zum Kongress erarbeitet: Die VerfasserInnen der Resolutionsentwürfe mit fünf Schwerpunkten sind:

Der Kongress appelliert an ein stärkeres Engagement für eine unverzügliche Veränderung der Unrechtsituation in den Kongress-Schwerpunkländer und verurteilt einstimmig scharf die Fortsetzung von Versklavung von schwarzen Menschen in Mauretanien und appellieren an die mauretanische Regierung die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um diese anachronistische Situation zu beenden und alle von Mauretanien ratifizierten Menschrechtskonventionen in die Tat umzusetzen.

Weiterhin beschloss der Kongress in seiner Deklaration u.a. folgendes:

  • Rückwirkende Anerkennung des Genozids in Namibia durch die Bundesregierung
  • Reparationen und kritische Neubewertung des Genozids
  • Errichtung von öffentlichen Stiftungen für eine kritische Neubewertung und Förderung einer entkolonialisiertes Erinnerungskultur
  • Berücksichtigung des historischen Wissens im Schulsystem
  • Die Umbenennung von Straßennamen, die Kolonialkrieger und Sklavenhändler in deutschen Städten ehren
  • Die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte
  • Die Erarbeitung eines kolonialkritischen Lern- und Erinnerungskonzepts unter aktiver Einbeziehung schwarzer Menschen in Deutschland und solidarischer Nichtregierungs-Organisationen sowie von Expert_Innen und Künstler_Innen.
  • Die Abschaffung des noch bestehende Apartheid-System in Südafrika
  • Der Anerkennung von 11 Sprachen in Südafrika für einen besseren Zugang zu Informationen, für eine stärkere soziale, politische und wirtschaftliche Teilhabe aller ethnischen Gruppen und zur Erhaltung der verschiedenen Kulturen
  • Der weiterhin herrschenden ungerechten sozialen Verhältnisse deutlich zu sehen und zu bekämpfen.
  • Unterstützung und Empowerment der Opfer von Gewalt und für Gleichberechtigung.

Die Deklaration wurde mit Zustimmung des Eingeladenen Referenten verabschiedet!

Für die Koordination der Deklaration: Frau Millicent Adjei (Arbeitskreis Panafrikanismus)

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