Kinderhandel in Haiti statt Kinderhilfe

Arbeitskreis Panafrikanismus München files/2009/Logo.jpg

 

Pressemitteilung

 

München 25. 01. 2010

 

Kinderhandel in Haiti statt Kinderhilfe

 


Weniger als zwei Wochen nach dem schrecklichen Erdbeben in Haiti, ist die Situation von tausenden traumatisierten Kindern (Waisen oder Nicht-Waisen) nach wie vor sehr alarmierend.

Trotz der Aussage der haitischen Informationsministerin Marie Jocelyn Lassègue (laut dpa), dass neue Adoptionen (Adoptionen nach dem Erdbeben) verboten sind, werden in den nächsten Tagen in Deutschland etwa 60 Kinder erwartet (laut SZ). Wie diese 33 Kinder in einem Flughafenbus (Foto unten) sind bereits zahlreiche Kinder verschleppt und nach Frankreich geschickt worden. Die niederländische Regierung hat kürzlich zur Abholung von mehr als 100 Kindern ein Flugzeug nach Haiti geschickt.

 

files/images/Fotos Haiti.pngFoto: afp

 

Das sind nur einige Beispiele für die zahlreiche Kindesverschleppungen in europäische Länder, die gerade stattfinden.

Laut Kinderhilfswerk UNICEF sind letzte Woche über 15 Kinder aus Krankenhäusern in Haiti entführt worden.

Der Arbeitskreis Panafrikanismus München appelliert an die internationale Gemeinschaft, die Menschenrechtsorganisationen, die Kinderschutzorganisationen und die Regierungen, die traumatisierten Kinder in Haiti zu schützen und zu helfen, den Kinderhandel sofort zu stoppen.

Viele dieser Kinder sind keine Waisen und sie brauchen dringend Hilfe, um Ihre Eltern zu finden. „Selbst die Waisenkinder haben meistens noch Angehörige wie einen Onkel oder eine Tante, die – falls eine würdige Adoption wirklich nötig ist – letztlich die erforderlichen Dokumente unterschreiben können, und damit garantieren, dass die Identität dieser Kinder nicht für immer zerstört wird. Die jetzige Adoptionswelle birgt die Gefahr des Kinderhandels, und stellt damit einen Verstoß gegen die internationale Kinderschutzkonvention dar“, erklärt Hamado Dipama vom Arbeitskreis Panafrikanismus München.

Nur eine Woche nach dem katastrophalen Erdbeben in Haiti, dem über 150.000 Leben zum Opfer fielen, ist es viel zu früh, um über mögliche Adoptionen traumatisierter Kinder zu sprechen.

Der Arbeitskreis Panafrikanismus München appelliert an die Hilfsorganisationen und an die seriösen Waisenhäuser in Haiti, die Kinder zu versorgen, zu schützen und ihnen eine neue Lebensorientierung zu geben, statt diese Adoptionswelle zu unterstützen.

 

Wir bitten Sie über das Thema zu berichten. Für Interviews oder Nachfragen steht Ihnen Hamado Dipama vom Arbeitskreis Panafrikanismus München gerne zur Verfügung.

 

Hamado Dipama

AKPM (Arbeitskreis Panafrikanismus München)

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